Minimalismus in der Straßenfotografie

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Bei der Bildgestaltung ist es wichtig, eine klare Bildsprache zu verwenden und dabei möglichst wenig Elemente zeigen. Je weniger, desto besser. Genau deshalb funktionieren auch Silouhettenmotive oder generell sehr Kontraststarke Bilder mit wenig Ablenkungspotenzial so gut. Der Betrachter erkennt sofort was sich der Fotograf bei dem Foto gedacht hat, das Auge wird ohne Umwege zum Hauptmotiv geführt.


Vor ein paar Tagen machte ich mich zu einem meiner Lieblingsspots in der Nähe. Obwohl ich hier schon oft fotografiert hatte, sah ich diesmal etwas Neues. Von weit Oben machte ich ein interessantes Detail aus, welches meine Geduld fordern sollte. Das Kopfsteinpflaster wurde an einigen Stellen ausgetauscht, wahrscheinlich wurden hier unterirdische Leitungen erneuert. Plötzlich erkannte ich in den tausenden von Steinen ein Pfeilmuster. Genial! ich musste nur noch warten, bis eine Person in der Höhe an dem Pfeil vorbeilief. nach ungefähr 30 Minuten, die sich wie Stunden anfühlten, kam dann endlich die passende Person an der richtigen Stelle vorbei.

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In Lightroom wandelte ich das Bild in SW um, legte mein Preset drauf, richtete es aus und fertig. Der Schatten des Hochhauses gegenüber zog eine Rasiermesserscharfe Trennlinie und sorgte für den in der Bildsprache wichtigen “leeren Raum”. aber… irgendwas stimmte nicht. ich fand, es waren immernoch unnötig viele Informationen im Bild. Dazu muss man sagen, das ich mit der RX1rII unterwegs war. das 35mm Objektiv erlaubte es mir vor Ort nicht den Ausschnitt zu vergrößern. Dank der 42MP konnte ich das aber in der Nachbearbeitung anpassen und den richtigen Ausschnitt für die beste Bildwirkung finden.

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Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob der 1:1 oder der klassische 3:2 Schnitt hier nicht sogar besser passt. Was meint ihr?